Sinnvolle Verpackungen bei Alnavit

Seit 2018 arbeitet Kira als Produktmanagerin bei Alnavit. Zusammen mit ihrem Team entwickelt sie Produktideen und testet unterschiedliche Rezepturen auf Geschmack, Geruch und Optik. Außerdem ist sie dafür zuständig, für jedes Produkt die sinnvollste Verpackungsart auszuwählen. Im Interview verrät sie, worauf Alnavit bei der Auswahl der Produktverpackungen achtet und warum Papierverpackungen nicht immer die bessere Lösung sind. 

Wie wählt Alnavit Produktverpackungen aus? 

Wir wählen immer eine möglichst umweltschonende Verpackung, die gleichzeitig einen optimalen Produktschutz bietet – dieser ist gerade bei glutenfreien Produkten sehr wichtig, um Kontaminationen zu vermeiden.

Das Qualitätsmanagement von Alnatura unterstützt uns bei der Auswahl sinnvoller Verpackungen. Das Ziel ist immer, möglichst wenig Material zu verwenden, das zusätzlich eine gute Umweltbewertung (u.a. CO2-Bilanz) hat und möglichst vollständig recycelbar ist. Bei der Auswahl richten wir uns nach dem Alnavit Verpackungs-Leitfaden.

Was genau ist der Alnavit Verpackungs-Leitfaden?

Das ist ein Leitfaden für sinnvolle Verpackungen, den wir bereits seit 2013 in der Zusammenarbeit mit unseren Herstellerpartnern einsetzen. Er basiert auf Ökobilanzen, fachlich fundierten Bewertungen und eigenen Berechnungen zum CO2-Fußabdruck. Natürlich wird er immer auf Basis der neuesten Erkenntnisse aktuell gehalten. Richtlinien, die darin festgehalten sind, sind zum Beispiel:

  • Wir vermeiden unnötige Verpackungskomponenten, wie Clips, Wiederverschlussaufkleber oder Umverpackungen
  • Wir verwenden möglichst wenig Material
  • Das Verpackungsmaterial ist gut recycelbar
  • Die Verpackungen gewährleisten einen optimalen Produktschutz
  • Die Verpackungen sind funktional und lassen sich einfach handhaben

Ist Papier immer nachhaltiger als Plastik?

So pauschal kann man das nicht sagen. Einige Lebensmittel, wie zum Beispiel Haferflocken oder Nüsse, haben einen vergleichsweise hohen Fettanteil und können schneller vorzeitig verderben. Das vermeiden wir, indem wir diese Produkte luftdicht verpacken, was mit Papier nicht möglich ist. Es braucht dazu eine Kunststoffverpackung – bei der wir natürlich darauf achten, dass sie sich recyceln lässt.

Auch aus ökologischer Sicht hat eine solche recyclingfähige Kunststofffolie gegenüber dem Papierbeutel einige Vorteile:

  • Kunststoff zu produzieren ist ressourcenschonender als Papier zu produzieren. Für die Herstellung von Papier braucht es genauso viel Energie wie für die Stahlherstellung!
  • Große Mengen Wasser und Chemikalien werden für die Papierproduktion benötigt – zum Beispiel Natronlauge, Schwefelsäure und Chlorbleiche. Diese Stoffe lassen sich danach nur schwer wieder aus dem Wasser entfernen.
  • Papierverpackungen sind im Vergleich zu Kunststoffalternativen bis zu doppelt so schwer. Dadurch verbrauchen sie zusätzliche Ressourcen, zum Beispiel beim Transport.
  • Papierverpackungen reißen leichter oder platzen schneller auf. Dadurch müssen mehr Produkte weggeschmissen werden, was sich negativ auf die Ökobilanz auswirkt.
Sogenannte Monokunststoffe, die nur aus einem Material bestehen, sind für viele Produkte aktuell die sinnvollste Alternative und werden auch für unsere Bio-Lebensmittel häufig verwendet. Sie können gut recycelt werden und ihre Herstellung benötigt vergleichsweise wenig Energie.

Warum ist die Wahl der richtigen Verpackung für glutenfreie Bio-Produkte eine besondere Herausforderung?

Bei Bio-Produkten dürfen nur wenige Konservierungsstoffe eingesetzt werden. Damit die Produkte dennoch über einen langen Zeitraum frisch und lecker schmecken, müssen die Verpackungen besonders gut schützen. Auch bei glutenfreien Produkten ist ein optimaler Produktschutz besonders wichtig, um Kontaminationen zu vermeiden und die Glutenfreiheit gewährleisten zu können.

Sind bereits alle Alnavit Produkte optimal verpackt?

Nein und dafür gibt es unterschiedliche Gründe. In manchen Fällen ist die Umstellung auf eine neue Verpackung zum Beispiel nicht sinnvoll, da der Herstellerpartner dafür in eine neue Produktionsanlage investieren müsste. Das wirkt sich nicht nur wirtschaftlich aus, sondern ist auch ökologisch oft eine größere Belastung. Wir arbeiten jedoch stetig daran, unsere Verpackungen weiter zu optimieren und immer die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse dabei zu berücksichtigen.

Welche Verpackungen von Alnavit Produkten wurden in letzter Zeit optimiert?

In den letzten Jahren haben wir unsere Produkte vor allem dahingehend optimiert, unnötige Verpackungskomponenten zu entfernen. Jüngstes Beispiel ist die Entfernung der Papier-Banderole unserer Brötchenverpackungen. Durch den Verzicht darauf haben wir im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr ganze 8.354 t Müll gespart! Bei unserem Früchte- und Schokomüsli sowie beim Nuss Crunchy und den Alnavit Cornflakes haben wir die Wiederverschluss-Clips entfernt. Unsere Zimtsterne und Dominosteine kommen jetzt ohne Faltschachtel aus, da diese für den Produktschutz nicht benötigt wird.