Fabienne Engel, Rezeptentwicklerin & Bloggerin im Gespräch
Viele kennen Fabienne für ihre geling sicheren glutenfreien Rezepte, die sie so kreiert, dass sie möglichst viele Menschen schmecken und gut verträglich sind.
1. Du bist nicht von Zöliakie betroffen, warum ernährst du dich glutenfrei?
Ich habe „nur“ eine Gluten-Sensitivität. Darüber hinaus bin ich auch von einigen weiteren Unverträglichkeiten betroffen. Bei mir liegt der Fokus also „nicht nur“ auf der glutenfreien Ernährung, sondern auf einem ganzheitlichen Ansatz.
2. Was waren deine ersten Gedanken, als du erfahren hast, dass du ab sofort komplett auf Gluten verzichten musst?
Ich darf nie wieder Nudeln und Brot essen! Diese beiden Lebensmittel sind mir tatsächlich als erstes in den Sinn gekommen. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich natürlich nicht, dass es auch glutenfreie Nudeln und glutenfreies Brot gibt. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass ich mich sehr eingeschränkt, frustriert und überfordert gefühlt habe. Denn nach der ersten Recherche habe ich ja bemerkt, dass ich dann auch keine „normalen“ Kekse, Kuchen, Snacks, Brötchen, Pizza usw. essen kann. Das Ausmaß der glutenfreien Ernährung wurde mir dann erst in den folgenden Tagen so richtig bewusst.
3. Wie hat sich dein Alltag verändert, als du mit der glutenfreien Ernährung begonnen hast? Was waren die größten Herausforderungen?
Einkaufen hat plötzlich dreimal so lange gedauert und ich war teilweise überfordert, welche Alternativen für mich funktionieren. Damals haben mich viele Produkte, die ich probiert hatte, nicht überzeugt.
Die größte Herausforderung war (und ist es auch heute noch teilweise) das Auswärtsessen oder gesellige Anlässe. Ich hatte ein gewisses Schamgefühl, „die Extrawurst“ zu bekommen und mich ständig erklären und rechtfertigen zu müssen. Obwohl es dafür heute zum Glück mehr Verständnis gibt, ist das der Faktor, der immer noch nicht richtig unbeschwert für mich ist. Daher genieße ich es sehr, Städtereisen im Ausland zu machen, denn dort ist die Auswahl meist schon viel größer als in meiner Region, und ich kann auf vielen Reisen auch unbeschwert auswärts essen.
4. Wie hast du dich gefühlt, als du versucht hast, glutenfreie Produkte zu finden, die dir wirklich schmecken? Gab es Momente der Frustration?
Definitiv. Ich erinnere mich an staubtrockene Brote und Kekse, die bereits in der Packung völlig zerbröselt waren. Ich habe wirklich viel Geld ausgegeben, da ich am Anfang mal alles Mögliche testen wollte, was ich noch essen konnte. Aber ich hatte immer die Hoffnung und Vorfreude, wieder neue Produkte auszutesten, und war guter Dinge. Heute, 9 Jahre später, ist die Auswahl natürlich enorm groß.
5. Wie bist du auf Alnavit aufmerksam geworden und was war dein erster Eindruck von unseren Produkten? Was hat dich an den Alnavit Produkten besonders begeistert?
Ich bin als erstes auf die Alnavit Kekse und Brötchen und Brote aufmerksam geworden. Ich erinnere mich noch gut daran, dass die „Super Cookies“ damals die ersten Kekse mit cleanen Zutaten waren, die mir wirklich gut geschmeckt haben. Diese Cookies habe ich bis heute unzählige Male gekauft. Heute heißen sie soweit ich weiß Kakao-Hanf Cookies, ich esse sie aber immer noch genauso gerne! Das Oliven Ciabatta war damals auch eines der ersten Brötchen, das mich von der Konsistenz total begeistert hat, denn es war so wunderbar fluffig und weich! Eure Produkte begleiten mich schon so viele Jahre. Ich kenne noch euer Sortiment von vor 7 Jahren, wo es viele Produkte gab ,die es heute zwar nicht mehr gibt, dafür habt ihr immer mehr neue Produkte herausgebracht, eure vegane Produktauswahl gesteigert und ein komplett neues Design auf die Beine gestellt. Ich mag eure tolle Produktauswahl und die stetige Sortimentserweiterung total gerne. Zudem schätze ich es, dass eure Produkte in Bio-Qualität sind und ich eure Produkte mittlerweile nicht nur online, sondern auch im stationären Handel in meiner Nähe sehr unkompliziert kaufen kann.
6. Wie haben deine Familie und Freunde auf deine Umstellung reagiert? Hat sich auch euer gemeinsames Essen verändert?
Ja, definitiv. Für uns alle war das Thema glutenfrei damals auch totales Neuland. Meiner Familie war es sehr wichtig, dass ich nicht das Gefühl von „anders Essen“ habe. Wenn wir gemeinsam essen, kochen wir immer so, dass es für mich funktioniert. Es war zwar anfangs eine große Umstellung für uns alle, doch gemeinsam ist es uns leichter gefallen und heute ist es total normal, dass wenn ich da bin und wir gemeinsam essen bestimmte Lebensmittel „tabu“ sind. Keiner fühlt sich eingeschränkt und jeder hat Verständnis.
7. Wenn du auf deine glutenfreie Reise zurückblickst – was würdest du anderen Menschen mit Unverträglichkeiten raten, die gerade ihre Diagnose erhalten haben?
Ich erinnere mich noch sehr gut, dass man am Anfang den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht und die Überforderung groß sein kann. Daher kann ich nur wärmstens empfehlen sich die Zeit zu nehmen, sich wirklich tief in das Thema glutenfreie Ernährung und Leben mit Unverträglichkeiten einzuarbeiten. Je mehr ich mich mit dem Thema auseinandergesetzt habe, desto mehr wurde mir bewusst was alles trotz Umstellung noch möglich ist und wie Genuss auch glutenfrei funktionieren kann. Ärztlicher Rat, die Hilfe der DZG sind sehr wertvoll. Zusätzlich hat mir der Austausch mit anderen Betroffenen das Gefühl gegeben, dass man mit den Herausforderungen nicht alleine ist.
8. Zum Abschluss: Was bedeutet echter Genuss für dich? Wie beschreibst du den Genuss, der in dein Leben passt?
Echter Genuss ist für mich der Moment ,… in dem ich mich beim Essen nicht eingeschränkt fühlen muss. In dem ich merke, dass mir die Ernährung, die ich lebe, gut tut. In dem glutenfreie und vegane Backwaren / Backergebnisse total „normal“ schmecken. In dem ich auswärts essen kann und mich gut aufgehoben fühle, weil das Lokal zum Beispiel komplett glutenfrei und vegan ist.